Rasenmäher mit...
Der Lithium-Ionen Akku meines Rasenmähers hat leider den Winter nicht gut überstanden. Trotz Ladung auf ca. 75% vor der Einlagerung, hält der Akku in dieser Saison nun keine 10 Minuten mehr, bevor das verbaute BMS abschaltet. Die Ladeanzeige am Akku zeigt dabei jedoch an, dass der Akku voll sei. Ich vermute, dass eine oder mehrere Zellen bei Belastung unter die erlaubte Spannung fallen und das BMS zum Schutz abschaltet. Ehrlich gesagt war es mir zu viel Arbeit, die 10 Zellen zu trennen, neue zu kaufen und wieder per Punktschweissen zu verbinden. Mein netter Arbeitskollege hätte mir sogar mit einen Punktschweissgerät ausgeholfen. Danke dafür! Neu scheint es das Akkupack nur noch aus Restbeständen zu geben, ob neu produziert oder schon länger im Lager abgehangen, kann keiner sagen. Preis 99,00 EUR. Uff. Beim Kauf der Einzelzellen wären es je nach Qualität und Verfügbarkeit für 10 Markenzellen aber auch mindestens 60,00 EUR + Zeit gewesen. Beim Durchdenken der Möglichkeiten wird mir klar, dass ich doch den Akkupack verwenden kann, den ich bereits einige Zeit zur Speicherung von Solarenergie und Versorgung meiner Solarschaukel verwende. Der Specialized-Fahrradakku war laut App noch tadellos gesund, bevor sich dessen BMS laut Händler unrettbar verabschiedet hatte. Das Fahrrad erhielt nach langen Hin und Her vom Hersteller einen neuen Originalakku. Der defekte Akku wurde daraufhin mit einem neuen BMS zu einer relativ großen Powerbank. Bei der Gelegenheit kann ich kurz meine Solarschaukel vorstellen, in welcher der ehemalige Fahrradakku eingesetzt ist. Diese versorgt zudem das angrenzende Klohaus mit Strom. Jetzt aber zurück zum eigentlichen Thema... Kurz nochmal Spannung geprüft und siehe da, Rasenmäherakku und Fahrradakku haben beide 40V. Laut Typenschild hat der Motor des Rasenmähers eine Leistung von 800W. Das BMS des Fahrradakkus liefert 30A Strom. Das sind bei 40V Spannung dann 1200W Leistung. Passt. Nun schauen wir mal, wie der Rasenmäher von innen aussieht. Hier sieht man schon, dass die Zuleitung neben rot (+) und schwarz (-) noch eine dünnere blaue Leitung vom Akkufach kommt. Diese führt am Akku zu einem Pin mit der Bezeichnung "ID". Was soll das denn sein? Der Pin mit der Bezeichnung "T" ist der Temperatursensor im Akkupack, den hatte ich schon beim Auseinanderbauen gesehen. "ID" ist mir allerdings unbekannt. Die Recherche bei Dr. Google brachte leider auch keine eindeutige Klarheit. Unser Freund "ChatGPT" erklärt zum Thema "ID"-Pin am Akkupack folgendes und lässt meine Befürchtung nach irgendeinem herstellerspezifischem Mist der Akkuidentifikation nicht gerade weniger werden: Der Pin mit der Bezeichnung "ID" auf Ihrem Lithium-Ionen-Akkupack für den Rasenmäher dient wahrscheinlich dazu, eine Identifikation oder Kommunikation zwischen dem Akkupack und dem Gerät herzustellen. In der Regel werden solche Pins verwendet, um Informationen wie den Batteriestatus, die Seriennummer oder andere Diagnose- und Kommunikationsdaten zwischen dem Akkupack und dem Rasenmäher auszutauschen. Der ID-Pin kann dazu dienen, sicherzustellen, dass der Akkupack mit dem richtigen Gerät kompatibel ist und erkannt wird. Es kann auch verwendet werden, um bestimmte Funktionen oder Betriebsmodi zu aktivieren oder zu deaktivieren, abhängig von den vom Akkupack übermittelten Informationen. Die genaue Funktion des ID-Pins kann jedoch von Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell variieren. Und tatsächlich. Nach Anschluß des Fahrradakkus per XT60-Stecker (max. 60A Stromstärke) ohne Zuführung der "ID"-Leitung passiert - überhaupt nichts... Nun heißt es kurz fluchen um dann zum Messgerät zu greifen und festzustellen, dass "ID" keine Spannung ausgibt, sondern gegen Masse einen Widerstandswert von 5,9 kΩ liefert. Ok, das wäre erstmal kein Problem da fest einen solchen Widerstand einzufügen, würde der Wert bei weiteren Messungen nicht auch noch einen anderen Wert liefern. Mal sind es 5,9kΩ, dann wieder 3,9kΩ. Da ich weder den einen noch den anderen Widerstand vorrätig habe, entschließe ich mich kurzerhand den alten Originalakku als "Schlüssel" zum Steuergerät weiter zu verwenden. Demnach setze ich den Originalakku ein, verbinde die "neue" Masse über einen dünnen Draht mit der "alten" Masse vom Akkufach und komme mit der "ID"-Leitung aus dem Originalakku zurück ans Steuergerät. So denkt dieses nach wie vor es wäre der Originalakku eingesetzt und ist zufrieden. Der Mäher schnurrt! Willkommene Nebenfunktion: Der alte Akku kann als Sicherungsschalter verwendet werden. Stimmt irgendwas nicht, kann ich schnell den alten Akku ziehen und der Motor hält an, weil "ID" fehlt. Den Fahrradakku lege ich einfach quer hinter das Akkufach, was sehr gut hält. Die erste Mähaktion war von einem sehr guten Schnittergebnis begleitet. Das BMS wurde nur minimal warm, alle Kabel und Steckverbinder kühl. Stoisch zog das Messer seinen Weg durch die Halme. Es war meisterlich. Die Engel sangen in der Höhe.
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